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Besiedlung und Burgenbau in der Steiermark! Im alpinen Bereich sind ab Ende des 11. Jahrhunderts Judendörfer genannt, deren Funktion nicht ganz klar ist. Zu einer regelrechten Ansiedlung von Juden kam es erst am Ende des 12. Jahrhunderts in Wien. Im Wesentlichen entstanden die jüdischen Gemeinden aber erst im Lauf des 13. Jahrhunderts; ihr Schutzherr war der Herzog von Österreich; Friedrich II. der Streitbare stellte 1244 ein Judenprivileg für Österreich aus, nachdem schon 1238 Kaiser Friedrich II. ein Privileg für die Wiener Juden erteilt hatte. Die schwerste Judenverfolgung des Mittelalters fand 1338 von Pulkau (Niederösterreich) ausgehend statt (Beschuldigung einer Hostienschändung). Um die bedeutendste Gemeinde zu retten, senkten die Wiener Juden den Zinsfuß der Darlehen mit Zustimmung der Herzöge Albrecht II. und Otto dem Fröhlichen. 1420/21 wurden die Juden aus Österreich von Albrecht V. im Zuge der Hussitenkriege vertrieben, da man sie der Zusammenarbeit mit den Hussiten verdächtigte. 1496 wurden die Juden auf Drängen der Stände von Maximilian I. aus der Steiermark und aus Kärnten vertrieben, durften sich aber am Ostrand des Reichs (Zistersdorf, Eisenstadt und anderswo) ansiedeln. Ab 1551 mussten sie beim Aufenthalt in Städten und Märkten den "gelben Fleck" tragen. In Wien stieg die Zahl der Juden am Ende des 16. Jahrhunderts wieder an, ein neuer Friedhof (Seegasse, Wien 9) wurde angelegt, und 1624 erhielten die Juden von Kaiser Ferdinand II. ein Privileg und durften sich im Unteren Werd (heute Leopoldstadt) ansiedeln. |
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